Dank der Hilfe von drei Lehrerinnen, nämlich Frau Sabine Köck aus Gauting und Mme Blandine Caceres sowie Mme Sophie Fesquet aus Clermont sowie der großen Zustimmung unserer beiden Jugendsprecherinnen Valentina und Esther konnte die Idee, einen Online Lesekreis für Jugendliche zu gründen, realisiert werden. Aus Gauting wurden elf und aus Clermont 15 Schüler angemeldet. Mr Alex Seaman aus Patchway konnte seine Tochter Becca auch dazu motivieren. Dadurch hatten wir auch eine englische Schülerin, die bereit war mitzuwirken.
Der erste Online Lesekreis fand am 13. Oktober 2020 statt. Beim ersten Treffen stellten sich alle Teilnehmer vor. Esther und Valentina freuten sich, die jungen Leute aus Frankreich kennenzulernen. Beim Treffen am 12. November 2020 wurde über Pancakes bzw. über Essen diskutiert. Da ging es beispielsweise darum, wie Pfannkuchen in verschiedenen Ländern zubereitet werden, um das Für und Wider von „Fast“ und „Slow Food“, um lokale oder internationale Küche und um die „peer pressure“ beim Essengehen. Am 10. Dezember 2020 standen Cartoons auf dem Programm.
Es ist schön zu sehen, wie differenziert die Jugendlichen sich über die einzelnen Themen austauschen und wie unterschiedlich in den beiden Gruppen diskutiert wird. Die beiden Jugendsprecherinnen aus Gauting meinten, es sei sehr interessant gewesen, unterschiedliche Ansichten, die man selbst nicht kannte, zu hören und darüber zu sprechen. Für die Zukunft wünschen sie sich, dass der Online Lesekreis aufrecht erhalten und vergrößert wird. Mehr englische Schüler würden die Runde noch bereichern.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Gemeinde für die Übernahme der Kosten für die Zoom-Lizenz.
Städtepartnerschaftsausstellung im Rathaus Gauting
Seit 1973 gibt es die Städtepartnerschaft zwischen Gauting und dem französischen Clermont L’Herault schon. Damals brachte die Initiative der ehemaligen Bürgermeister Marcel in Clermont und Joseph Cischek in Gauting die Partnerschaft – übrigens als erste dieser Art im Landkreis Starnberg – ins Rollen. Auf kommunalpolitischer und vor allem auf privater Ebene mithilfe von Vereinen, Schulen, Sportclubs und Kultur funktionierte der Austausch von Anfang an sehr gut.
Als Clermont L’Herault im Jahre 1995 eine Partnerschaft mit dem englischen Patchway einging, reagierte auch Gauting interessiert und nahm Kontakt mit den Engländern auf und schloss 2003 eine Städtepartnerschaft mit der englischen Gemeinde. „Wir bemühen uns auch in Zeiten von Corona um einen engen Kontakt, wie es eben gerade möglich ist“, erklärte Katharina Ebner, zweite Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Verein für deutsch-französisch-englische Partnerschaft Gauting e.V.
Seit 2019 gibt es den deutsch-französischen Bürgerfonds, der von Emmanuel Macron und Angela Merkel ins Leben gerufen wurde und bestehende Städtepartnerschaften maßgeblich unterstützt. Auf Initiative des Fonds findet am 22. Januar ein Deutsch-Französischer Tag statt. Die Gautinger Städtepartnerschaft organisierte anlässlich dieses Tages eine vierwöchige Ausstellung nebst Gewinnspiel und späterer Kinovorstellung.
Ungewöhnlich aktiv präsentiert sich der Verein für deutsch-französische Partnerschaft in Gauting e.V. (dfev). Die derzeitigen Reise- und Kontaktbeschränkungen ließen den Verein in den vergangenen Monaten erfinderisch werden. „Wir haben sehr viele virtuelle Treffen gehabt“, erklärte Vereinsvorsitzende Adriana Scipio. „Und zwar sowohl mit unseren französischen Partnern in Clermont-l´Hérault, als auch mit unseren englischen Partnern in Patchway.“
In diesem Jahr verbrachten acht Schülerinnen eine Woche in Südengland und lernten den Lehrerberuf an Grundschulen kennen. Die Schülerinnen waren auf vier Grundschulen verteilt und machten somit unterschiedliche Erfahrungen.
An der Holy Family School konnten Tanja und Chantal an einem Workshop über die Maya teilnehmen, der von der einzigen Maya Archäologin Großbritanniens ganztägig durchgeführt wurde. Sie berichtete äußerst spannend über ihre fünfzehnjährige Tätigkeit im Urwald Mittelamerikas. Es war erstaunlich, dass sie das Leben dort, trotz giftiger Schlangen und Spinnen, mit denen sie fast täglich in Berührung kam, trotz der Zeckenplage und des einfachen Lebens im Zelt, liebte. Die Schülerinnen erfuhren über Ballspiele der Maya und über die heiße Schokolade, die diese tranken. Zudem konnten sie beispielsweise Artefakte der Maya anfassen, erraten wofür sie verwendet wurden, sich wie Maya bekleideten sowie einen Mayakalender basteln. Zudem konnten sie eine Kopie eines Maya Buches bewundern.
An der St Chad’s Primary School
nahmen Nathalie und Alina DIN-A4-Plakate in Empfang, welche die dortigen
Schüler zum Thema „Was zählt im Leben“ gestaltet hatten. An der Callicroft
Primary School staunten Johanna und Stefanie vor allem über die „assembly“
(Vollversammlung) in der die Schüler am Freitag für ihre Leistungen geehrt
werden. Dabei werden nicht nur die besten prämiert, sondern auch diejenigen,
die sich verbessert haben. Linda und Sarah, die an der Stoke Lodge Primary ihr
Praktikum absolvierten, hatten vor allem
viel Freude, als sie mit den kleinen Grundschulkindern spielten. Die Schule
beginnt dort bereits mit dem 4. Lebensjahr und somit spielen die Kinder wie bei
uns im Kindergarten, nur dass sie auch schon Rechnen und Schreiben lernen. Eine
sprachliche Herausforderung waren die Präsentationen über die Schülerinnen
selbst bzw. über das Thema ‚Was zählt im Leben‘, die alle Mädchen vor einem
englischen Publikum hielten.
Hier einige Äußerungen der
Schülerinnen:
Chantal über die Präsentation zum
Thema ‚Was zählt im Leben‘, die vom englischen Schulleiter, Herrn Richard Clark
kommentiert und gelobt wurde: „Zu Beginn
der Präsentation war ich sehr aufgeregt, aber dann ließ die Anspannung nach und
am Ende war ich erleichtert und glücklich, dass ich die Präsentation vor
Engländern gemeistert hatte. Der englische Schulleiter, Herr Clark, hob vor
allem die Folie hervor, in der ich die Gleichbehandlung aller Menschen
erläuterte.“
Nathalie über die englische
Sprache: „In der Schule war es anfangs eine
Herausforderung alles zu verstehen, aber im Laufe der Woche konnte ich mich an
ihre Aussprache gewöhnen. In der Familie dagegen war es einfacher, man konnte
auch jederzeit nachfragen.“
Steffi über die englische Schule
und die englischen Schüler: „Die Schüler haben sehr oft selbständig
gearbeitet. Mir fiel auf, dass sie vor allem viele Mathematikaufgaben gelöst
haben und es war schön, dass wir ihnen dabei helfen konnten. Alle Schüler waren
nett, höflich und sehr diszipliniert.“
Tanja über den Abendausflug nach
Portishead an der Küste: „Der Hafen und
die tolle Aussicht, die bis nach Wales reichte, waren faszinierend. Die für die
Engländer typischen ‚fish’n chips‘ schmeckten sehr gut.“
Johanna über die Gastfamilie: „Wir wurden wie die eigenen Kinder sehr herzlich
behandelt und waren von den Gasteltern begeistert.“
Linda zum Essen: „In der Familie haben wir meistens zu
fünft gegessen. In der Schule haben wir zusammen mit den Schülern in der
Kantine Mittagessen gehabt. Das Abendessen an der ‚waterfront‘ war besonders
lecker.“
Sarah über Bristol: „Es war spannend mit dem Doppeldecker Bus
zu fahren.“
Alina über London: „Schön, dass wir den ganzen Tag herumgelaufen sind, im Hyde Park sich
Papageien auf meine Hand gesetzt haben, den Buckingham Palast, das Parlamentsgebäude
– Big Ben wurde gerade renoviert – , Downing Street – dort fand eine
Demonstration über Free Palestine statt -,
den Paddington Bär sowie das London Eye gesehen haben. Ein Erlebnis war es auch, im Hard Rock Café
zu essen.“
Vom Donnerstag, 27. September, bis Sonntag, 30. September 2018, waren 24 Gäste aus Clermont und fünf aus Patchway zu Besuch in Gauting. Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste im Rathaus wurden die ausländischen Vereinsmitglieder von ihren Gastfamilien abgeholt und verbrachten mit ihnen den ersten Abend. Am nächsten Tag ging es auf die Wies’n und am Abend trafen wir uns im Vereinsheim der Gautinger Trachtler, um bayerische Tänze einzuüben und bayerische Schmankerl zu genießen. Herzlichen Dank an den Trachtenverein für die freundliche Einladung.
Am Samstag stand auf Wunsch unserer französischen Gäste der Besuch der Gedenkstätte Dachau auf dem Programm. Anschließend kehrte die Gruppe in der Altstadt zu einem gemeinsamen Mittagessen ein und danach fand noch eine Altstadtführung statt.
Abends lud die Gemeinde zum offiziellen Festabend im Großen Sitzungssaal ein. Während die französische Gruppe am Sonntagvormittag wieder mit ihren drei Kleinbussen Richtung Frankreich fuhr, reisten die englischen Gäste erst am Montag wieder zurück.
Die französische Gruppe singt uns beim Festakt im Gemeindesaal ein Ständchen vor
Bereits im Mai 2018 (vom 17. – 22. Mai 2018) fanden die Jubiläumsfeiern in Clermont l’Herault statt. Bei diesem Anlass war auch eine offizielle Delegation Gautings zusammen mit Mitgliedern aus dem Partnerschaftsverein zugegen. Unter … findet sich ein Bericht dazu. Weitere Eindrücke kann man auch der lokalen französischen Zeitung Midi Libre vom 25. Mai 2018 (s.a. Menüpunkt Presse) entnehmen.